Geschichte des Greifenordens |
Der Greif in der Historie Der Greif wurde im Altertum anfänglich durch die Sumer in Mesopotamien als ein ähnlich erscheinendes Mischwesen eines Löwen-Greife dargestellt. Es gibt umstrittene Interpretationen, nach denen die Apkallu, sumerischen Halbgötter, Greifen gewesen sein sollen. Der Nachfolger Anzu trat von der Akkad-Zeit (2340 v. Chr) bis zum Beginn des neubabylonischen Reiches (626 v. Chr.) in Erscheinung. Der in der mesopotamischen Mythologie vorkommende Greif ist dagegen erst seit etwa 1400 v. Chr. belegt. In Ägypten wurde der altägyptische Greif in der Mythologie seit dem Ende des vierten Jahrtausends v. Chr. als ein Wesen des Himmels beschrieben, das eng mit der Sonne verbunden war. In Syrien fand der Greif erstmals im zweiten Jahrtausend v. Chr. Erwähnung. Aus der griechischen Mythologie ist überliefert, dass der Greif in Indien und auf den Riphäischen Bergen die Goldgruben gegen die Arimaspen bewacht hatte. Der Greif - ein Deutungsversuch Es gibt Vermutungen, dass in der Antike Nomaden (Skythen) beim Goldschürfen in den weiten Wüsten Zentralasiens Funde von Fossilien des Protoceratops machten, eines in der Kreidezeit häufig vorkommenden Dinosauriers. Diese Funde, die es noch heute in der Wüste Gobi am Rand des Altaigebirges (mongolisch "Goldene Berge") in beachtlichem Erhaltungszustand gibt, könnten zum Mythos des Greifen (hier ursprünglich als Goldwächter) geführt haben. Der Protoceratops verfügte über einen großen Schnabel und einen Körper, der entfernt an den eines Löwen erinnert. Der Greif in der Heraldik In der Heraldik steht der Greif, ebenso wie der Löwe, als Wappentier in der Reihe der gemeinen Figuren. Der älteste bekundete Anhaltspunkt auf die Anwendung des Greifens als Wappentier stammt von einem Dokument aus dem Jahr 1194. Die ältesten sichere Darstellung der heraldischen Farbgebung eines "roter Greif im silbernen Feld" war auf den Banner, welches Herzog Kasimir V. in der Schlacht von Tannenberg (1410) führte. Herzog Bogislaw X., der ganz Pommern zu einem Herzogtum vereinigt, führte ab 1500 das fünffeldrige Wappen formal ein. Als Schwedisch-Pommern 1815 an Preußen angeschlossen wurde, führten die preußischen Könige auch das rügische Wappen. 1881 wurde das Wappen der Provinz Pommern auf goldbewehrten roten Greif ohne Krone im silbernen Feld beschränkt, das Beiwerk wie Schildhalter und Helm wurde aber beibehalten. Im Jahre 1929 wurde die Darstellung des Greifens für Provinz Pommern erneuert, welche bis 1945 gültig blieb. 1990 wurde der Greif nach der Bildung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in das neue Landeswappen eingegliedert.Geschichte des Greifenordens: 1. Der erste Greifenorden war 1410 von Ferdinand von Kastilien gestiftet worden und benannt nach der Kanne oder Vase mit den drei Lilien (als Bild der Reinheit der Gottesmutter), die eine Kette bildeten, an der ein Greif hing. Im Tagebuch des Dietrichs von Schachten über die Pilgerfahrten des Landgrafen Wilhelm I. von Hessen wurde 1491 der Greifenorden oder Aragonische Kannenorden erwähnt. Dieser Orden wurde von König Ferdinand I. von Neapel den adligen Reisenden verliehen. 2. Der mecklenburgische Greifenorden "Verhältnismäßig spät stifteten die Großherzöge beider Mecklenburg (Mecklenburg Schwerin, Friedrich Franz II. und Mecklenburg-Strelitz, Friedrich Wilhelm) gemeinsam im Mai 1864 ihren "Hausorden der Wendischen Krone", dem auch zwei Ehrenzeichen, ein goldenes und ein silbernes Verdienstkreuz angeschlossen waren. Beschreibung: "Achtspitziges vergoldetes Kreuz mit aufgelegtem goldenem Mittelschild auf der Vorderseite. Die Kreuzarme sind rot glasemailliert mit durchscheinender Schraffur und gold bordiert. Am oberen Kreuzarm zwischen den Spitzen ein halbrundes, fein gekörntes Segment mit Loch und doppeltem Bandring.
3. Greifenorden des VPSBVorderseite: - Goldenes Mittelschild mit nach links schreitenden mecklenburger Greif. - Umgeben von einem schmalen Rand. Rückseite: - Glatte und vergoldete Kreuzarme mit Rändern, kein Medaillon." Arco Weihs - Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde (DGO)http://www.ehrenzeichen-orden.de/deutsche-staaten/greifenorden-ritterkreuz.html 2008 entstand der Gedanke Förderer der Schützenkultur in Vorpommern mit einem sichtbaren Ausdruck des Engagements zu versehen. Dabei wurde das Wappentier Vorpommerns, der Greif, in den Mittelpunkt der Dekoration gestellt.
Text: Hagen Herbst. Greifswald, Großkomtur des Greifenordens
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